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Der Irrweg ist das Ziel

13.05.2007

Sehr geehrter Herr Oettinger, entgegen anders lautenden Behauptungen gilt es festzuhalten: Sie sind kein Vertreter von Arbeitgeberinteressen. Im Gegenteil: Sie sind von jeher ein Gegner a- und unsozialen unternehmerischen Handelns und verfechten wie ein Fels in der Brandung die Belange der Arbeitnehmer. Dies haben Sie neuerlich unter Beweis gestellt, als Sie in einem Gespräch mit der "Financial Times Deutschland" (einem Blatt stramm gewerkschaftlicher Ausrichtung) vorschlugen, den Kündigungsschutz für zunächst 3 Jahre abzuschaffen, um auf diese Weise die Massenarbeitslosigkeit zu beseitigen. Ihre Idee ist zwar nicht ganz neu, dennoch haben wir noch immer nicht verstanden, wie es möglich sein soll, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, indem die Verhinderung desselben ausdrücklich zugelassen wird. Das Schema Ihres Vorschlags auf andere Gegebenheiten übertragen, würde bedeuten, dass z. B. familiäre Gewalt sich eindämmen ließe, indem Prügelstrafe und Vergewaltigung in der Ehe straflos bleiben. Oder dass man die Islamisten bekämpfen könnte, indem Volksverhetzung und Bildung terroristischer Vereinigungen zulässig werden. Oder dass der Nichtraucherschutz gewährleistet wäre, indem die Raucher ungebremst und überall qualmen dürfen, bis der Arzt kommt (sofern das dann noch etwas nützt), wie dies einer Ihrer Kollegen vor einigen Monaten vorschlug. Aber ich will nicht immer nur nörgeln. Vielmehr sollte man die Abschaffung des Kündigungsschutzes tatsächlich einmal ausprobieren - für Ministerpräsidenten.

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(14.05.2007)

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