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29.1.2018

Kleiner Mann ganz groß

Jamaika, Neinmaika, GroKo, NoGroKo, PorNO, PorYes, JeKaMi, MeToo, Juso, Nanu? Politik findet heutzutage auf dem Niveau von Twittergestammel statt. Da ist es nur folgerichtig, dass es jetzt einen Vorsitzenden der Jungsozialisten namens Kevin gibt (immerhin heißt keine seiner Stellvertreterinnen Chantal). Bislang erschienen die jungen Sozen als ein unwankbares Bollwerk der politischen Korrektheit, doch Kevin hat uns eines Schlechteren belehrt: „Heute einmal ein Zwerg sein, um künftig wieder Riesen sein zu können“, verkündete er am 21. Januar. Hallo, geht's noch? Skrupel- und schamlos macht er sich über die körperlichen Deformationen gesellschaftlicher Randgruppen lustig und obendrein total anti-feministisch. Es muss gefälligst lauten: „Heute einmal eine Kleinwüchsige oder ein Kleinwüchsiger sein, um künftig wieder HochgewachseneInnen_innen*innen sein zu können.“

Kevins Reisen im Wunderland: Genauso verträumt und unbedarft war seine Schwester im Geiste Alice, als sie durch einen magischen Kuchen zur Riesin emporwuchs - mit dem Ergebnis, dass sie sich den Kopf an der Decke stieß. Gulliver, obwohl in Lilliput ein Riese, wurde dennoch von einem Zwergenaufstand überwältigt. Kevin, mein Jung', es kommt nicht auf die Länge an. Tumbe Riesen sind trotz Muckis und monströser Maße nicht unbesiegbar - ich erinnere an Goliath und Polyphem. Die SPD sollte auf der Hut sein, dass nicht eines Tages ein David oder Odysseus des Weges kommt. Diese Partei, auf die inzwischen Alexander Gaulands Beschreibung seiner eigenen Politklitsche zutrifft: ein gäriger Haufen, hält sich für die Herrscherin des Universums, aber Vorsicht: Ein Roter Riese ist das gigantisch aufgeblähte Endstadium jedes Sterns, wenn seine Energie verbraucht und sein innerer Zusammenhalt aus den Fugen geraten ist. Zum Schluss kann das instabile Gebilde seiner eigenen Schwerkraft nicht mehr standhalten und stürzt in sich zusammen - übrig bleibt ein Schwarzes Loch.

Ja, Große Koalition ist Teufelswerk: „Vade retro, Angelus!“ Stünde jedoch zur Debatte, dass die SPD ein BreiLiBü mit der multipel umbenannten SED eingeht, würde Kevin vor Begeisterung Purzelbäume schlagen. Zur Förderung seines gradlinigen, gedeihlichen Werdegangs empfehle ich, dass Andrea Nahles und Sahra Wagenknecht Kevin adoptieren. Und ist er irgendwann erwachsen, wer weiß: „Wenn der erste Bundeskanzler Kevin heißt“, prophezeiten Pigor & Eichhorn schon vor Jahren. „Das kann der Beginn einer neuen Geschichte sein“, halluzinierte Klein-Kevin in seinem Größen-Wahn. Doch die SPD wird bald Geschichte sein. NoSozi!

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